30 Jahre capella - Version 2.0-2.2b

  • 20.04.2022
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  • Ernst
  • Christiane Ernst

30 Jahre capella

Version 2.0-2.2b für Windows

Weiter in der Geschichte von capella:

Um das Jahr 1992/93 herum war die IT-Welt gespalten: Dieses neue System von Microsoft - "Windows" hieß das - taugte das was? Hatte das eine Zukunft? Es machte schnelle Rechner langsam, es verbrauchte die meisten System-Ressourcen für sich selbst und oft genug stürzte es ab.

Und eine kleine Software-Firma musste sich fragen: Sollte man Software für Windows entwickeln oder hätte man auf das falsche Pferd gesetzt? Es gab ja noch mehrere Alternativen, die heute kaum mehr jemand kennt.

whc Musiksoftware beschloss, eine Windows-Version von capella zu entwickeln. Auch hierzu mussten die Kunden mehrmals vertröstet werden - es dauerte wieder viel länger als gedacht.

Mit capella 2.0 konnte man nun zweistimmige Notenzeilen anlegen ohne diesen "Abstand-Null-Trick". Das Dateiformat war geändert, die alten all-Dateien konnten aber "importiert" werden.

Die meisten Rechner gab es mittlerweile mit Soundkarte; die neueren Karten hatten "plug & play". Das sollte heißen: Um die Treiber-Installation und die Anmeldung des Geräts im System brauchte der Anwender sich nicht zu kümmern; nur einstecken und loslegen. Wenn das aber nicht auf Anhieb klappte, hieß es eher "plug & pray".

capella 2 wurde mit Anzeigen in Computer-Zeitschriften beworben, nicht etwa in Musik-Zeitschriften, denn längst nicht jeder Haushalt hatte einen Computer. Eine Website gab es auch, aber Download war noch unbekannt. Weiter wurden die Programme auf Disketten per Post verschickt. Ein gedrucktes, gebundenes Handbuch, s.o., war immer dabei. Wenn gerade eine neue Version erschienen war, konnte die Auslieferung auch mal 4-6 Wochen dauern, einfach weil das Team mit dem Einpacken nicht nachkam.

Die letzte Version der 2-er-Serien war 2.2b im Herbst 1996. Damit konnte man endlich Dateinamen vergeben, die mehr als acht Zeichen hatten!

Zu dieser Zeit hatte Hartmut Ring schon capella 3 im Kopf, wofür er die Software-Architektur noch einmal komplett umkrempeln wollte...